Am Samstag, dem 16. November 2024, lud das Klinische Ethikkomitee des Universitätsklinikums Regensburg (UKR) zum 9. Regensburger Medizinethik-Tag ein. Im Fokus stand dieses Jahr der Grenzbereich zwischen Leben und Tod mit besonderem Blick auf das Thema Organspende.
Brauchen wir hierzulande das Konzept der Widerspruchslösung, um die Zahl an Organspenden zu erhöhen? Sollte für eine Spende künftig nicht nur der Hirntod, sondern auch der Herz-Kreislauf-Tod Voraussetzung sein? Was hätte dies zur Folge und wie handhaben unsere Nachbarländer diese komplexen ethischen Entscheidungen? Themen, die derzeit politisch und gesellschaftlich intensiv und kontrovers diskutiert werden, die aber auch viele Menschen verunsichern und dazu führen, dass sie keine Entscheidung für oder gegen eine Organspende treffen können oder wollen.
Dabei ist es wichtig, dass sich jeder Mensch in gesunden Tagen Gedanken macht, ob er zur Organspende prinzipiell bereit wäre, um eine „Kultur der Organspende“ zu etablieren und so die Zahl an Organspenden zu erhöhen. Diese höchst persönliche Entscheidung zu dokumentieren, schafft Klarheit und nimmt im Fall des Falles von den Angehörigen eine enorme Last.
Das Universitätsklinikum Regensburg hat am 16. November jene Fragestellungen, die am häufigsten im Zusammenhang mit Organspende gestellt werden, in den Fokus gestellt. Dabei standen ethische Aspekte im Vordergrund und nicht die reine Wissensvermittlung. Ziel war es aufzuklären, aber auch verschiedene Sichtweisen zusammenbringen und diskutieren.
Aktionsjahr „Ostbayern entscheidet sich“
Das Universitätsklinikum Regensburg möchte mit seinem Organspende-Aktionsjahr möglichst viele Menschen in der Region dazu motivieren, sich über den eigenen Willen pro oder contra Organspende klar zu werden und die Entscheidung zu dokumentieren. Unter dem Motto „Ostbayern entscheidet sich. Entscheiden auch Sie sich.“ sind Unternehmen, Vereine, Hochschulen, Institutionen, aber auch Privatpersonen dazu eingeladen, sich an der Aktion zu beteiligen. Auf der Website www.organspende-ostbayern.de sind Informations- und Downloadmaterialien erhältlich.